Wann ist eine Erfindung wirklich neu und erfinderisch – und warum ist der Patentanwalt so wichtig?

Innovation ist der Motor für Fortschritt und Wettbewerbsvorteile. Doch nicht jede geniale Idee oder Verbesserung qualifiziert sich automatisch für ein Patent. Damit eine Erfindung tatsächlich schutzfähig ist, muss sie neu, erfinderisch und gewerblich anwendbar sein. Doch was bedeutet das genau – und warum ist die Einschätzung eines Patentanwalts hierbei von entscheidender Bedeutung?

Was bedeutet "neu" im Patentrecht?

Eine Erfindung ist nur dann neu, wenn sie zum Zeitpunkt der Anmeldung nicht zum Stand der Technik gehört. "Stand der Technik" umfasst alle Informationen, die öffentlich zugänglich waren, egal ob durch Veröffentlichungen, Präsentationen, Patente oder sonstige Formen der Offenlegung weltweit.

Das klingt zunächst einfach, doch es lauern oft Fallstricke:

  • Wurde die Erfindung schon vorab auf einer Messe präsentiert oder in einem Artikel beschrieben? Dann könnte die Neuheit verloren gegangen sein.

  • Gibt es ähnliche Patentanmeldungen aus anderen Ländern, die noch nicht veröffentlicht, aber bereits eingereicht wurden?

Ein Patentanwalt kann z. B. eine umfassende Recherche zum Stand der Technik durchführen, um solche Hürden zu erkennen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Erfindung wirklich neu ist.

Was bedeutet "erfinderisch"?

Selbst wenn eine Erfindung neu ist, reicht das allein nicht aus. Sie muss zusätzlich einen erfinderischen Schritt aufweisen. Das bedeutet, sie darf sich für einen Fachmann nicht einfach in naheliegender Weise aus dem bestehenden Stand der Technik ergeben.

Ein klassisches Beispiel:

  • Eine neue Kombination bereits bekannter Elemente könnte als trivial gelten.

  • Wenn jedoch eine überraschende technische Wirkung erzielt wird, könnte sie als erfinderisch gelten.

Ob eine Erfindung als "erfinderisch" eingestuft wird, ist oft ein komplexes Argumentationsfeld. Hier zeigt sich die Expertise eines Patentanwalts, der es versteht, die technischen Besonderheiten und die erfinderische Leistung überzeugend darzulegen und mit fundierter Argumentation zu verteidigen.

Warum ist der Patentanwalt unersetzlich?

  1. Kompetente Recherche: Ein Patentanwalt verfügt über die Erfahrung und die Werkzeuge, um eine gründliche Recherche durchzuführen und die Neuheit zu überprüfen.

  2. Rechtliche Bewertung: Er weiß, wie der Begriff "erfinderisch" rechtlich zu bewerten ist und kann einschätzen, ob Ihre Erfindung Chancen auf Patentschutz hat.

  3. Strategische Unterstützung: Ein Patentanwalt berät, in welchen Ländern und wie die Erfindung am besten geschützt werden sollte.

  4. Sichere Anmeldung: Eine fehlerhafte oder unpräzise Anmeldung kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Ein Patentanwalt formuliert Ihre Ansprüche rechtssicher und so umfassend wie möglich.

Fazit: Kein Risiko bei Erfindungen eingehen

Ein Patentanwalt ist weit mehr als nur ein juristischer Helfer – er ist ein strategischer Partner auf dem Weg zum erfolgreichen Patentschutz. Ohne professionelle Einschätzung riskieren Sie, dass Ihre Erfindung entweder bereits bekannt ist oder nicht ausreichend erfinderisch eingestuft wird.

Wer also sicher sein will, dass seine Idee den Kriterien für ein Patent entspricht und langfristig geschützt bleibt, kommt an einem Patentanwalt nicht vorbei. Es ist die beste Investition, um Innovationskraft in echten Wettbewerbsvorteil umzuwandeln.

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